Hospizbote Ausgabe 6

Unsere Inhalte

 

1. Ambulanter Hospizdienst

2. Was bedeutet eigentlich SAPV?

3. Ausbildung „ethische Fallberatung“

4. Spendenhinweis

5. Sendeankündigung Foerde-Radio

Sehr geehrte Mitglieder des Freundeskreises,

liebe Freunde und Förderer der Hospizarbeit,

der Vorstand des Freundeskreises wünscht Ihnen allen eine Zeit des Aufbruchs, der Freude, der Hoffnung und des Optimismus!

Die Osterzeit, die vor uns steht, ist für viele von uns auch eine Zeit der Gedanken an Sterben und Tod, wie auch an Wiederauferstehung, was immer jeder Einzelne von uns damit für sich verbindet. Die evangelische Kirchengemeinde unter Beteiligung des ambulanten Hospizdienstes gestaltet ein interessantes Themenjahr unter dem Motto „todsicher“ und in Bremen steht wieder die Messe „Leben und Tod“ an, an der zahlreiche ehren- und hauptamtliche Mitglieder unseres Hospiznetzwerkes teilnehmen werden.

Die Gedanken über Themen, die wichtig für uns sind, werden erst richtig bewusst, wenn wir über die Tatsache nachdenken, dass das Leben begrenzt ist. Diese Gedanken sollten einen Platz in unserem Denken haben, aber sie sollten auch nicht unser gesamtes Denken übermäßig bestimmen.

Wir hoffen, Ihnen mit diesem Hospizboten erneut einen kleinen Einblick in unsere Arbeit vermitteln zu können und freuen uns darüber, Ihnen auch wieder Beiträge außerhalb unserer eigenen Reihen präsentieren zu können.

Vielleicht können wir Ihr Interesse an der Arbeit des Freundeskreises erhalten oder sogar steigern, indem Sie unsere nächste Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 21.11.2024, im Kreishaus in Schleswig besuchen oder in Ihrem Bekanntenkreis neue Mitglieder für den Freundeskreis gewinnen.

Wir wünschen Ihnen eine friedvolle, gesegnete und frohe Osterzeit!

Jörg Rüping

Gruppenbild vom Freundeskreis Vorstand
Foto des Vorstandes des Freundeskreises Hospizdienst.

Ambulanter Hospizdienst

„…gehe ich gefüllt mit heller Zeit.“

Mit dieser Liedzeile von Herbert Grönemeyer sind wir im Januar an den beiden Gruppenabenden für die Ehrenamtlichen in das neue Jahr gestartet.

Wir sind in den Austausch gegangen, was unser Leben bereichert, haben auch auf Schweres geschaut und haben einander wertvolle persönliche Impulse geschenkt.

Dies war ein sehr lebendiger Start in das neue Hospizjahr. So ist dieses Erleben von Gemeinschaft und das vertrauensvolle Miteinander von Haupt- und Ehrenamt die Grundlage der Begleitung von Menschen in Krisenzeiten.

Oft hören wir als Mitarbeiterinnen die Sätze: „Das ist aber eine sehr schwere Arbeit“ oder auch „Das könnte ich nicht.“

Die Arbeit ist manchmal intensiv, sie ist manchmal herausfordernd, sie fordert Kreativität und Offenheit und sie ist bereichernd, so wird das Schwere leichter.

Außerdem ist es wertvoll, so gute Rahmenbedingungen zu haben. Dazu gehört Raum und Zeit für Gespräche und Fortbildungen, eine ruhige Arbeitsatmosphäre, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und ein tolles haupt- und ehrenamtliches Team.

Ein anderer Aspekt für die Zufriedenheit ist die offene und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Hospizdienst Schleswig e. V.

Das Wertvollste und das, was trägt, sind die Kontakte zu den erkrankten Menschen und ihren Familien. Wir begegnen diesen Menschen in existentiellen Krisen und in ganz besonderen Lebensmomenten und dürfen in dieser Zeit an ihrer Seite sein. Das ist ein Geschenk.

Mich erfüllen die Begegnungen, die Gespräche, das Schweigen immer wieder mit Demut und Dankbarkeit und so gibt es in jeder Arbeitswoche viele Momente, die gefüllt sind mit heller Zeit.

Anja Tewes, leitende Koordinatorin

Bild des Freundeskreismitgliedes Anja Tewes

Was bedeutet eigentlich SAPV?

Die Buchstabenfolge steht für Spezialisierte ambulante Palliativversorgung.

Bei schwerer und lebensbedrohlicher Erkrankung, besonders in der letzten Krankheitsphase, erfolgt die medizinische Versorgung weiter durch den Hausarzt. Falls dieser allerdings seine Grenzen erreicht, z. B. weil ein häufiger Besuch erforderlich wird oder die Krankheitssymptome schwierig zu behandeln sind, kommt die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) ins Spiel.

Verschiedene medizinische Organisationen bieten eine SAPV-Versorgung an. Ein SAPV-Team besteht aus einem Arzt und einer Pflegekraft. Diese besuchen auf Verordnung durch den Hausarzt den Betroffenen in seiner Wohnung oder im Seniorenheim. Sie machen sich ein Bild von den Bedürfnissen und führen eine ärztliche und pflegerische Versorgung vor Ort durch. Es handelt sich um speziell für die palliative Situation (eben für die Endphase einer Erkrankung) ausgebildetes Personal.

Das Team ist rund um die Uhr erreichbar (Rufbereitschaft), aber wie der Begriff „ambulant“ besagt, ausschließlich in der häuslichen Umgebung tätig. Die SAPV-Versorgung ist eine Leistung der Krankenkassen und damit für den Patienten und die Angehörigen kostenfrei. 

Gut, dass es SAPV auch in Schleswig und im Landkreis gibt, bei Bedarf sprechen Sie den behandelnden Arzt an.

Dr. Andreas Gremmelt

Sprechblase mit einer Glühbirne, in der Gut zu wissen steht.

Ausbildung „ethische Fallberatung“

Der Flyer lag bei meiner Hausärztin im Wartezimmer „Ethische Fallberatung“ – das klang spannend, dazu wollte ich mehr wissen: Ich griff zum Telefon und rief Anja Tewes vom ambulanten Hospizdienst an, um mit ihr ein Treffen zu vereinbaren – wir hatten ein sehr anregendes Gespräch, das mein Interesse noch mehr geweckt hatte. So wurde ich zunächst Mitglied im „Arbeitskreis Ethik“ des ambulanten Hospizdienstes und kam nach einigen Monaten auch in den Genuss dieser 7-tägigen Ausbildung zur ethischen Fallberaterin – mit finanziert vom Freundeskreis Hospizdienst e. V.:

„Entscheidungen am Lebensende“ – „Wohltätiger Zwang“ – „Umgang mit Suizid und Todeswünschen“ – „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“ – „ethische Aspekte in der Notfall- und Intensivmedizin“ und dann moderieren, moderieren, moderieren vieler kniffliger Situationen in diversen Rollenspielen. Dabei immer wieder der Blick auf die vier ethischen Grundprinzipien „Wohltun – Nicht-Schaden – Autonomie – Gerechtigkeit“. Es waren sehr spannende, aber auch bewegende Tage des Zuhörens, der eigenen Auseinandersetzung, des Lernens, der Diskussionen und Reflektion.

Ich fühle mich gerüstet, nun Menschen dabei zu unterstützen, die für sie – oder ihre Angehörigen – richtigen Entscheidungen zu treffen: wenn es unklar ist, ob eine weitere belastende Behandlung am Lebensende gewünscht ist oder nicht. Ob künstliche Ernährung fortgeführt oder Sterben zugelassen wird. Ob noch eine Chemotherapie durchgeführt oder eher eine palliative Begleitung initiiert wird. Ob ein Mensch zu Hause noch gut betreut werden kann oder welche weiteren Optionen der Begleitung und Unterstützung es gibt.

Wer Bedarf hat, Unterstützung in solchen ethischen Fragestellungen zu erhalten, kann sich jederzeit beim AHD melden, um einen Termin für eine Beratung zu vereinbaren – kostenfrei!

​Jenny Nehrdich

Bild des Freundeskreismitgliedes Jenny Nehrdich

Spendenhinweis

Neben den Mitgliedsbeiträgen sind wir auf Spenden angewiesen, damit wir die Hospizarbeit in Schleswig fördern können. Wenn Sie sich entschlossen haben, den Freundeskreis mit einer Spende zu unterstützen, dann möchten wir Sie bitten, in dem Verwendungszweck Ihrer Überweisung das Wort Spende, Ihren Namen und Anschrift zu notieren.

Somit können wir Ihnen dann eine entsprechende Spendenbescheinigung zukommen lassen. Haben Sie es vergessen, dann schreiben Sie uns einfach unter info(at)freundeskreis.sh an.

Schon gewusst? Seit dem 01.01.2021 genügt es bei einer Spende bis 300 EUR an einen gemeinnützigen Verein, die Buchungsbestätigung eines Kreditinstituts zu haben. Bei der Buchungsbestätigung kann es sich z. B. um den Kontoauszug, um eine gesonderte Bestätigung des Kreditinstituts oder um einen PC-Ausdruck beim Online-Banking handeln. Aus der Buchungsbestätigung müssen Name und Kontonummer des Auftraggebers und Empfängers, der Betrag sowie der Buchungstag ersichtlich sein. Aber gerne stellen wir Ihnen auch eine entsprechende Spendenbescheinigung aus.

Andre Vogt

Holzhaus mit Spenden für den Freundeskreis

Sendeankündigung Foerde-Radio

Am 19. April 2024 ab 18:00 Uhr sprechen Anja Dülsen vom Petri Haus Hospiz in Schleswig und Neele Kirsch, SAPV-Koordinatorin im Katharinen Hospiz in Flensburg, live im Foerde-Radio über Hospizarbeit. Sie werden Interessantes aus dem Bereich Hospizarbeit zu hören bekommen. Auch Fragen von Ihrer Seite können Sie jederzeit über die Gruß- und Wunschbox stellen.

Das Foerde-Radio ist ein Webradio aus Jerrishoe und kann über www.foerde-radio.de empfangen werden.

Icoon eines Icons mit dem Logo des Foerde Radios
Abschlussworte mit einem Zitat